Fair Wear Foundation

Die Fair Wear Fondation (FWF) ist eine unabhängige Stiftung, die sich für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie einsetzt. Seit der Gründung, im Jahr 1999, stehen die acht Richtlinien der Fair Wear Foundation im Mittelpunkt der Arbeit. Mittlerweile sind über 130 Marken, aus den unterschiedlichsten Bereichen der Textilindustrie, Mitglied der Vereinigung.

Die acht Richtlinien der Fair Wear Foundation

  • Begrenzung der Arbeitszeit
  • Freie Wahl des Arbeitsplatzes
  • Keine Kinderarbeit
  • Keine Diskriminierung bei der Beschäftigung
  • Rechtsverbindlicher Arbeitsvertrag
  • Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen
  • Versammlungsfreiheit und das Recht auf Tarifverhandlungen
  • Zahlung eines existenzsichernden Lohnes

 

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Die Fair Wear Foundation hat, in Bezug auf die faire Produktion, einen ganzheitlichen Ansatz. Die Mitglieder müssen Verantwortung für die gesamte Lieferkette (z. B. auch das Baumwollfeld) übernehmen, nicht lediglich in dem Betrieb, in dem die Endfertigung stattfindet.

Mitgliedschaft & Überprüfung der Produktionsbetriebe

Firmen, die Mitglied der Non-Profit-Organisation werden, erkennen die Richtlinien an und beabsichtigen diese einzuhalten. Die Besonderheit der Fair Wear Foundation liegt darin, dass sie mit einem gewissen Vertrauensvorsprung agiert und zunächst auch die bloße Absicht der Verbesserung von Arbeitsbedingungen honoriert. Einerseits macht dieses Vorgehen die Vereinigung für Kritiker angreifbar, andererseits bewirkt dieser Weg auch viel Gutes und verleiht der Fair Wear Foundation, bei genauerer Betrachtung, enorme Glaubwürdigkeit. Viele Mitglieder sind zum Zeitpunkt Ihres Beitritts bereits »alte Hasen« im Bereich von Fair Trade Kleidung und sehen das Siegel als Bestätigung ihrer oft schon langen Arbeit, andere Marken sind Neulinge, stehen erst am Anfang und sehen in der Fair Wear Foundation einen Partner, der das jeweilige Unternehmen auf dem Weg zur Produktion von fairer Kleidung unterstützt, anleitet und berät. Auf den ersten Blick ist für den Außenstehenden nicht erkennbar wie weit das jeweilige Modelabel auf seinem Weg ist, allein die positive Absicht haben alle Mitglieder gemeinsam.

Da sich die Fair Wear Foundation allerdings nicht allein auf Absichtsversprechen verlässt und die Glaubwürdigkeit seiner Mitglieder verlangt, finden jährliche Überprüfungen der Produktionsbetriebe statt, die einen standardisierten Ablauf haben und durch einen detaillierten Brand Performance Check protokolliert werden. Dieser Brand Performance Check ist öffentlich auf der Webseite der Organisation einzusehen und für jeden nachzuvollziehen. Fehler, Verstöße und Missstände werden in diesem Bericht offen aufgezeigt und kommuniziert. Interessierte Verbraucher, die sich die Arbeit der Recherche machen, bekommen so einen detaillierten Einblick in die Entstehung und Herkunft des Kleidungsstückes, für das sie sich interessieren oder welches sie bereits erworben haben. Im Rahmen der regelmäßigen Überprüfung finden auch Gespräche mit Arbeitern statt um ein möglichst realistisches Bild der Zustände zeichnen zu können. Den Arbeitern steht zudem ein Beschwerdemanagement zur Verfügung um, Missstände gezielt aufzuspüren.

Die Institution verfolgt sehr genau die Entwicklung seiner Mitglieder und die Ernsthaftigkeit mit der kritisierte Punkte verbessert werden. Bei wiederkehrenden, groben Verstößen gegen die Richtlinien der Vereinigung können Mitgliedschaften im Extremfall gekündigt werden, das Logo der Fair Wear Foundation darf dann nicht mehr auf den Etiketten der Kleidungsstücke des jeweiligen Herstellers angebracht sein. Die Fair Wear Foundation arbeitet zwar eng mit der Industrie zusammen, ist aber dennoch in Ihrer Arbeit unabhängig und allein der guten Sache verpflichtet.

Kaufberatung

Die Fair Wear Foundation wird immer wieder im Zusammenhang mit dem Kauf von fairer Kleidung erwähnt. In der Rubrik Kaufberatung werden Kleidungsstücke, die das Logo der Fair Wear Foundation tragen, oft empfohlen. Die Vereinigung gilt bei vielen seriösen Institutionen und Journalisten als zuverlässig, ausreichend kritisch und glaubwürdig.

 Weitere Informationen über die Arbeit der Fair Wear Foundation