Plastik vermeiden: Mit diesen 17 einfachen Tipps halbierst du deinen gelben Sack

Du möchtest vor allem eins. Plastik vermeiden. Alternativen zu Kunststoff finden. Kurz: Nicht mehr unseren Planeten zumüllen. Aber: Du willst wirklich einen Unterschied machen und dich nicht in Kleinigkeiten verlieren. Musst du auch nicht. Denn wir verraten dir, wie du im Alltag Plastik sparst. Und zwar mit sichtbarem Erfolg.

1. Verwende Obstbeutel statt Tüten um Plastik zu vermeiden

Obst und Gemüse gehört auf jeden Speiseplan – aber verwende Stoffbeutelchen statt Plastiktüten, um mit deiner Gesundheit nicht den Planeten zu ruinieren. Stell dir mal vor, wie viele Kunststofftütchen du in nur einem Jahr vermeidest: Bei 5 Obst- und Gemüsesorten in der Woche, kommst du auf 275 Tüten. Das macht fast 14.000 Tüten in 50 Jahren.

2. Kaufe eine Trinkflasche

Wusstest du, dass auch Pfandflaschen häufig weggeworfen statt recycelt werden, nachdem du sie ausgetrunken hast? Nur weil du Pfand bekommst, garantiert dir niemand eine Wiederauffüllung.

Und selbst bei Mehrwegflaschen wartet irgendwann die Müllverbrennungsanlage. Also warum nicht gleich eine eigene Trinkflasche mit Leitungswasser füllen? Das spart Schlepperei und bei zwei Litern Wasser am Tag rund 56 Plastikflaschen im Monat, 672 im Jahr und 3360 in fünf Jahren.

3. Entsorge Gemüsereste im Biomüll

Vielleicht ärgert dich das: Um unseren Müll loszuwerden, müssen wir ihn in noch mehr Müll packen – in Abfalltüten. So. Viel. Plastik. Die gute Nachricht: Du kannst deinen Verbrauch reduzieren, ohne gleich absolut Zero Waste zu leben.

Entsorge deine Essensreste und Obst/Gemüseabfälle in der Biotonne und deine Mülltüten bleiben länger leer. Du hast keine Biotonne?

Zwei Lösungen: Erstens – die Biotonne soll zur Pflicht werden und kostet in manchen Gemeinden keinen Cent mehr. Zweitens – wenn dein Vermieter sich weigert, schaffe dir eine Wurmkiste an. Pluspunkt: Die Würmer verwandeln Gemüsereste in wertvollen Wurmhumus.

4. Verpackungsfrei einkaufen

Hör gut hin, denn dieser Tipp ist wohl der wirkungsvollste, den du kriegen kannst (du kennst einen effektiveren? Dann verrate ihn in den Kommentaren!). Das meiste Plastik stammt aus Verpackungen. Setzt du hier an, musst du deinen gelben Sack sehr viel seltener runterbringen. Wie das geht? Ganz einfach:

  • kaufe Obst und Gemüse immer lose, zum Beispiel auf dem Markt
  • kaufe Reis, Nudeln und Linsen entweder in Papierverpackungen, im Unverpacktladen oder in großen Mengen
  • wenn du Zeit und Lust dazu hast, kannst du Nudeln auch ganz einfach selber machen
  • frage an der Käse- und Fleischtheke nach, ob du deine eigene Dose mitbringen darfst
  • mache Joghurt selbst – das geht wirklich einfach und klappt ohne Joghurtmaker
  • probiere selbst gemachte Hafer- oder Nussmilch
  • kaufe Brot und Brötchen beim Bäcker – am besten mit Stoffbeutelchen

 

Voraussetzung für diesen Tipp: Eine gesunde Ernährung. Müsli oder Haferflocken, Obst und Gemüse findest du ohne Kunststoffverpackungen – das vermeidet vielleicht mehr Plastik im Alltag als du denkst.

5. Koche so oft es geht frisch

Wenn du richtig viel Kunststoff sparen willst, geht das am einfachsten in der Küche. Zwei Paprika vom Markt, eine große Zwiebel, Knoblauch, vielleicht Zucchini, Auberginen und Tomaten und dazu eine Portion Kartoffeln. Ein guter Schuss Olivenöl, etwas Salz und Pfeffer.

Richtig: Es ist möglich, ohne ein Gramm Plastik zu kochen. Koche frisch und dein gelber Sack fristet bald ein ähnliches Leben wie die leere Luftmatratze in deinem Keller.

6. Habe eigene Snacks dabei

Die Bahn fällt aus, der letzte Kunde ist mit deinen Nerven zur Tür rausspaziert und die Punkte auf der To-Do-Liste vermehren sich hemmungslos.

Kurz: Der Stress pocht in deinen Schläfen. Also schnell ein Teilchen beim Bäcker kaufen, eine Packung Kekse oder den Salat im Plastikschälchen aus dem Supermarkt – schließlich macht Stress hungrig und Zeit zum Kochen bleibt keine.

Vermeide solche Essattacken mit Snacks in deiner Brotdose: belegte Brötchen, deftige Salate, Wraps und Eintöpfe. Und wenn es doch mal ein Snack von der Straße sein soll: Nimm ein Stoffbeutelchen für den Bäcker mit oder dein eigenes Geschirr – so sparst du dir zum Beispiel den Plastikteller an der Pommesbude.

7. Lass den Chemiebaukasten im Laden

Ein Fleckentferner für Ketchup auf dem T-Shirt, einer für Filzstift. Badreiniger, Herdreiniger, Glasreiniger, Backofenreiniger, Fußbodenreiniger. Wenn du jede gepriesene Reinigungssensation kaufen würdest, müsstest du bald in eine größere Wohnung ziehen. Besser: Natron, Essig und Zitronensäure.

8. Wickele dein Kind mit Stoff statt Plastik

Wegwerfwindeln sind wie Volkswagen. Sie sehen harmlos aus, aber bei einem genaueren Blick offenbaren sie ihre Umweltsauerei: Überall steckt Plastik - sei es im Auslauf- und Wäscheschutz oder im Füllmaterial.

Und wenn du ein Kind hast, weißt du: Du brauchst viele Windeln. Wirklich viele. Rund 5000 Stück bis dein Sohn oder deine Tochter aufs Töpfchen geht. Würdest du all diese Windeln sammeln und übereinanderstapeln, wäre dein Turm so hoch wie der höchste Kirchturm der Welt (162 Meter).

Die Lösung: Stoffwindeln. Spart Geld (viel Geld!), spart Kunststoff und ist – anders als oft vermutet – genauso hygienisch wie das Wegwerfprodukt. Nicht überzeugt? Wie wäre es hier mit: Die Hautreizungen des Babypos gehen fast ausschließlich auf Wegwerfwindeln zurück.

9. Mache deine eigenen Süßigkeiten

Kekse lieben es, sich zu verstecken. Sie verkriechen sich in Einzelverpackungen, schlüpfen in Schälchen und hüpfen anschließend in noch mehr Plastikfolie. Backe sie selbst – am besten in großen Mengen für den Vorrat.

Und wenn du schon dabei bist: Wie wäre es mit eigenen Pralinen, Kuchen, Müsliriegeln, Chips und Energiekugeln? Schon klar, das ist viel Aufwand. Aber er lohnt sich.

10. Lass Beutel im Auto liegen

Wenn du einkaufen gehst, dann nie ohne deine Stoffbeutel. Schließlich ist dir die Umwelt wichtig und was ist schon einfacher, als auf Plastiktragetaschen zu verzichten. Es sei denn – und wir kennen diese Tage alle – du eilst spontan in den Supermarkt.

Der Magen hängt dir in den Kniekehlen als du durch den Laden schlenderst und an der Kasse merkst: Kein Beutel dabei – also greifst du doch zur Tüte. Und ärgerst dich. Lass immer einen Stoffbeutel im Auto liegen und in all deinen Rucksäcken – Problem gelöst.

11. Kaufe einen Mehrweg Coffee-to-go-Becher

Gerne würden wir auf diesen Tipp verzichten – vielleicht rollst du schon mit den Augen, wenn du ihn hörst. Aber: Er verdient immer noch mehr Aufmerksamkeit als uns lieb ist.

320.000 Becher wandern laut der Deutschen Umwelthilfe in Deutschlandüber die Theken. Nicht pro Jahr, nein. Auch nicht im Monat oder die Woche. Sondern stündlich.

12. Erkläre deinen Briefkasten zur müllfreien Zone

Wir alle kennen sie und viele von uns ärgern sich über sie. Die Prospekte im Plastikmantel. Woche für Woche liegen sie in deinem Briefkasten und sind zuverlässiger als die deutsche Bahn in ihren eigenen Berichten. Klebe einen „Keine Werbung“-Sticker an den Briefkasten und die Erde hat endlich ihre Ruhe. Zumindest ein bisschen mehr als vorher.

13. Putze deine Zähne mit einer Holzzahnbürste

Deinen Zähnen ist es egal, ob du sie mit einer Zahnbürste aus Holz schrubbst oder ob diese aus Plastik besteht. Wähle erstere und du verzichtest auf rund 9,1 Kunststoffzahnbürsten im Jahr – zumindest, wenn du ärztlichen Empfehlungen folgst und die Bürste alle 6 Wochen wechselst.

14. Vermeide Frischhaltefolie

Tu es. Verbanne Frischhaltefolie. Sie mischt wahrscheinlich Weichmacher und andere Dinge ins Essen, die du dort nicht haben willst. Greife stattdessen zu Mehrwegfolie aus Bienen- oder Canaubawachs oder nimm einfach eine Dose (wie altmodisch).

15. Lass für deine Nase keine Bäume fällen

Bist du öko oder super-öko? Stufe 1 der Plastikvermeidung bei laufender Nase: Papiertaschentücher aus der Pappschachtel statt Kunststofftüte. Stufe 2: Stofftaschentücher. Stufe 2.1: Nähe deine Stofftaschentücher aus alter Kleidung.

16. Greife zu festen Seifen und Shampoos

Körperseifen und festes Shampoo schrumpfen erst nach Monaten. Heißt für dich: Du sparst Geld - und Plastik. Außerdem spülen die meisten festen Pflegeprodukte kein Mikroplastik ins Wasser. Plastikverzicht im Jahr: ca. 6 Flaschen Shampoo und 6 Flaschen Duschgel.

17. Weg mit dem Einwegrasierer

Bei einem Rasierhobel wechselst du die Klingen und schmeißt nicht gleich den gesamten Rasierer weg. Behandelst du ihn gut, bleibt dir der Hobel aus Edelstahl den Rest deines Lebens treu. Zeit, die monatliche Packung Plastikrasierer vom Einkaufszettel zu streichen.

Fazit: Halbiere deinen gelben Sack – ganz einfach

Unser bester Tipp, wenn es um Plastik sparen geht: Einfach loslegen. Im Alltag kannst du fast überall Kunststoff vermeiden Ja, manchmal wird es unbequem. Vielleicht gibst du an der einen oder anderen Stelle sogar mehr Geld aus. Aber: Der Preis ist ein anderer – du zahlst mit Papierfetzen oder klimpernden Münzen, und nicht mit unserem Planeten.

Fange einfach an – da, wo es dir am wenigsten wehtut. Du muss nicht gleich dein Leben umstellen, sondern nur einen Schritt gehen. Und dann gehst du den nächsten. Und danach, wenn du willst, den nächsten.

Wir haben einen Tipp übersehen, mit dem du jede Menge Plastik sparst? Dann verrate ihn gerne in den Kommentaren – denn es wird Zeit, dass wir unser Müllproblem in den Griff kriegen.

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